Die Lehre der fünf Säulen
Wie definiert sich Leben?
Wie definierst du das Leben?Atmen ist Leben.Dein Herzschlag bedeutet Leben.
Der Tag ist ebenso Leben wie die Nacht.
Das Leben ist ein biologischer Rhythmus, der sich periodisch immer und immer wiederholt. Dieser biologische Rhythmus, dem jedes Lebewesen unterliegt, ist Teil der Wissenschaft der Chronobiologie. Bedeutet: Wenn ich dir sage, dass du anfangen musst auf deine innere Uhr zu hören, dann meine ich, dass deine alltägliche Routine auch von den Funktionen und Emotionen deines Körpers gesteuert wird. Und dies ist wissenschaftlich erprobt!
Nur, wer die Organuhr wirklich versteht, kann sich daran orientieren
und kann den eigenen Rhythmus des Lebens für sich optimieren: Dies ist der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden.
Ein kleines Beispiel zur Einführung:
Franz Halberg, ein Mitbegründer der modernen Chronobiologie, konnte in einer umfangreichen Studie darlegen, dass es durchaus einen fundierten Zusammenhang zwischen Mahlzeitaufnahmen und Gewichtsregulation gibt.Das soll bedeuten:Je nachdem, wann du was isst, beeinflusst dies, ob du zunimmst oder nicht. Und dies ist sicherlich nicht nur für dich und mich interessant.
Um das Ergebnis der Studie vorwegzunehmen:
Franz Halberg kam zu der Schlussfolgerung, dass es für deine Gesundheit positiv zu betrachten ist, wenn du am Morgen und am Mittag mehr Kalorien zu dir nimmst als am Abend.Diesen und andere Zusammenhänge kannst du in der Organuhr nachlesen und es gibt wirklich zahlreiche Darstellungen darüber, wobei alle Darstellungen die gleichen Aspekte aufzeigen.Die Traditionelle Chinesische Medizin lehrt dies bereits seit Jahrtausenden, obgleich das Wissen um deine innere Uhr/deiner Organuhr, sich in der westlichen Gesellschaft erst um das 20. Jahrhundert herum manifestierte.
Du und ich haben also Einiges aufzuholen und es gibt viel zu entdecken.Ich habe bereits Akupunktur als einen wichtigen Aspekt der TCM angesprochen und dass es noch zahlreiche weitere Bestandteile gibt, die in Europa allerdings vielerorts unbekannt sind.
Die TCM ist auf Säulen aufgebaut, welche verschiedene medizinische Verfahren betrachten. Je nach Autor können dies fünf oder gar sieben Säulen sein und je nach Betrachtung können diese in ihrer Wertung anders angeordnet sein.
Deine persönliche Gesundheit beruht nach dem Prinzip der TCM auf allen Säulen, die ineinandergreifen und daher unterstützend wirken.
Doch bereits die Betrachtung der einzelnen Säulen kann zu einer Verbesserung deines allgemeinen Wohlbefindens führen, weswegen ich dir nun einen kleinen Einblick in die 5 Säulen geben möchte:
Es hilft dir dabei langsam wach zu werden, um in den Tag zu starten, wobei es nicht selten ist, dass der erste Gang am Morgen zur Toilette führt!
Dein Körper möchte sich von unnötigem Ballast befreien, um frisch den neuen Tag zu begehen. Der Dickdarm ist hierbei eine große Hilfe. Innerhalb des Organismus hat der Dickdarm die Aufgaben des Transports und der Ausscheidung von Nahrungsresten, wie auch die Regulierung des Elektrolythaushalts.
Es werden in diesem Prozess nicht nur körperliche Belastungen, sondern letztlich auch emotionaler Ballast ausgesondert. So ist es beispielsweise auch kein Zufall, dass Erlebnisse vom Vortrag ausgiebig in der letzten Traumphase verarbeitet werden, nämlich genau dann, wenn der Dickdarm zu Höchstleistungen auffährt.
Das Organ symbolisiert in der TCM folglich ein geschmeidiges Wechselspiel zwischen Festhalten und Loslassen oder auch von Loslassen und Reinigung!
Es wird Platz für etwas Neues geschaffen und folgt einem ganz natürlichen Energiefluss.
Ist dieser Fluss gestört oder gerät in ein Ungleichgewicht, können eine Reihe von sowohl körperlichen als auch seelischen Symptomen auftreten.
Im Übrigen nicht nur auf Seiten des Verdauungstraktes, da der Dickdarmmeridian über deine Schulter zu deiner Nase läuft, weswegen auch verstopfte Nasen oder Erkrankungen es Zahnfleisch auftreten
Lass’ dich also nicht von deinen Symptomen irritieren – schau’ auf die Uhr, wann diese auftreten, denn dies kann manches Mal des Rätsels Lösung sein. Körperliche Probleme, die auftreten können, wenn der Energiefluss des Dickdarmmeridian gestört ist, sind:
- Durchfall
- Verstopfungen
- Blähungen
- Darmkrämpfe und/oder Darmentzündungen
- Allergien
- Hautunreinheiten
- Infektanfälligkeiten
- Zahnprobleme/Zahnfleischerkrankungen
- Mundgeruch
- Verstopfte Nase oder gerötete Nasenflügel
- Beschwerden der Nasennebenhöhlen
- Probleme der Lendenwirbelsäule
- Beschwerden im Knie
Stehst du am Morgen mit einer dicken Nase auf? Jeden Tag? Wirklich jeden Tag und du weißt einfach nicht, was das auslöst!?
Nun, vielleicht ist der Energiefluss vom Dickdarm gestört. Dieses Organ ist an einen gewohnten Tagesablauf gewöhnt und reagiert diesbezüglich ganz besonders anfällig auf Veränderungen.
Es bietet sich an, dass du deine Mahlzeiten immer zu festen Zeiten einnimmst und nicht allzu stark davon abweichst, und ebenso solltest du auch zu geregelten, gleichbleibenden Zeiten ins Bett gehen. Damit unterstützt du die Entgiftungsarbeit des Dickdarms, genauso wie das Trinken von lauwarmem Wasser und der Verzicht auf Alkohol, Koffein und Nikotin – doch das sind im Grunde allgemeine Meilensteine einer gesunden Ernährung und hängen nicht nur mit dem Dickdarm zusammen.
Und eben diese gesunde Ernährung ist natürlich auch vorteilhaft für deinen Darm.
Das Bedeutet: Du solltest viel Gemüse essen, Salate und auch mal Reis und Vollkorn, um deinen Dickdarm zu entlasten.
Dies lediglich als kurzen Exkurs, denn ich gehe an anderer Stelle noch einmal auf den Aspekt der Ernährung ein. Ebenfalls können Beschwerden in deiner Lendenwirbelsäule ihren Ursprung im Dickdarm haben, weil der viereckige Lendenmuskel, der zur Stabilisierung des unteren Teils deines Rückens dient, zum Dickdarmmeridian gehört.
Emotionale Folgen einer Störung des Qi im Dickdarmmeridian:
- Geiz
- Probleme dabei Menschen oder Sorgen loszulassen
- Melancholie und Traurigkeit
- Ruhelosigkeit/Rastlosigkeit
- Gefühl der dauerhaften Anspannung oder Belastung durch selbst auferlegten Druck
Die 5 Säulen der TCM näher erklärt
Du weißt es vielleicht bereits, aber die Rolle deiner Ernährung ist weitaus vielschichtiger als nur die Nährstoffversorgung deines Körpers. „Du bist, was du isst“, ist ein Leitspruch dieser Lehre und hat zum Ziel, dass du über deine Ernährung zielgerichtet in die Gesundheit deines Körpers eingreifen kannst. Es geht darum, Erkrankungen zu vermeiden oder aber deren Verlauf positiv zu katalysieren.
Dieses Prinzip der Therapie setzt sich aus „Qi“, der Lebensenergie, und „Gong“ für Übung zusammen. Es ist eine Kombination aus Übungen, welche Atmung, Bewegung und Meditation beinhaltet und sozusagen das chinesische Äquivalent zum indischen Yoga. Gewiss hast du schon von beiden Praktiken gehört, wobei Qigong im Ursprung einmal eine Kampfkunst war. Beim Qigong geht es vorzugsweise darum, deine Lebensenergie gezielt zu trainieren, um deinen Körper, deinen Geist und auch deine Seele bewusst wahrzunehmen. Ziel ist es, deinen Energiezyklus zu harmonisieren, damit dieser ungehindert in deinem Körper wirken und Lebensenergie durch deinen Körper strömen kann.
Akupunktur beschreibt die Stimulation bestimmter, festgelegter Energiepunkte über kleine, feinste Nadeln, um das energetische Netz, welches den Körper umgibt.Etwaige Störungen sollen dadurch behoben werden, so dass der Energiefluss wieder einwandfrei hergestellt wird.
Tuina ist eine Massagetechnik innerhalb der TCM, bei im Gegensatz zu anderen Techniken nicht punktuell gearbeitet wird, sondern über den Fluss von Energiemeridianen, damit Energie im gesamten Körper freigesetzt und in Bewegung gebracht/gehalten wird.
Der Schwerpunkt im Einsatz dieser Technik liegt nicht nur im Bereich des Kopfes, des Nackens und dem Rücken, sondern findest in der TCM u.a. auch Anwendung in der Behandlung von Magen- und Darmerkrankungen, sowie Asthma und Allergien.
In der TCM werden zahlreiche, verschiedene Rezepturen an Heilpflanzen, Mineralien und manches Mal auch tierische Proteine eingesetzt, um gezielt physische wie psychische Erkrankungen individuell zu behandeln. Es handelt sich hierbei um komplexe Rezepturen, die auf den Patienten abgestimmt werden – in Form von Tee, Extrakten, Pulver, Pillen oder Arzneimittelsud aus Pflanzenbestandteilen, beispielsweise Wurzeln, Rinden, Blättern und Blüten. Auch hierbei werden wieder Charakteristika wie Geschmack und Temperatur beleuchtet, damit auf die entsprechenden Leitbahnen im Körper volle Leistung erzielt werden kann.
Dein Körper kommuniziert auf verschiedene Art und Weise mit dir und dies jeden Tag, egal ob du zuhörst oder nicht.
Die Organuhr ist ein Mittel der TCM, um die Kommunikation des Körpers sichtbar zu machen, beziehungsweise deinen Fokus auf die verschiedenen Prozesse in deinem Organismus zu sensibilisieren.
Aktive Zeiten und Ruhephasen
Sie zeigt dir explizit auf, zu welchen Uhrzeiten, beispielsweise, deine Organe besonders aktiv sind und wann sie in der Ruhephase sind.
Laut der TCM durchfließt den Organismus die Lebensenergie Qi und sie tut dies auf zwölf Bahnen, die wiederkehrend durch den Körper strömen.
Wenn du Traditionelle Chinesische Medizin hörst, denkst du vielleicht als erstes an zig hundert Nadeln, die ein freundlicher Asiate auf deiner Haut platziert.
Dies ist eine Art der Therapieform, die du wahrscheinlich kennst und möglicherweise hast du es schon einmal ausprobiert. Zu empfehlen ist es allemal!
Die Lehre der Akupunktur ist allerdings nur ein kleiner Abschnitt innerhalb der TCM, denn sie umfasst sehr viel mehr.
Der Begriff der TCM für sich allein betrachtet, ist nichts weiter als eine Abgrenzung zu anderen gebräuchlichen und erprobten Heilverfahren, wie du sie überall auf der Welt findest.
Und ein Korpus dieser ist das Prinzip der Organuhr.
Die Organuhr ist ein Leitsatz
Beziehungsweise eine Struktur, derer du und ich uns bedienen können, um den eigenen Körper zielgerichtet in dessen Funktionen zu unterstützen.
Hiermit meine ich Funktionen wie:
- Schlaf- und Wachzustand,
- Temperaturregelung,
- Schmerzempfindung
- und vor allem deine Leistungsfähigkeit!
Allerdings lassen sich auch Störungen oder gar Erkrankungen in deinem Körper anhand der Organuhr sichtbar machen, nämlich je nachdem, wann bestimmte Beschwerden oder Symptome auftreten, da jedem Organ eine Uhrzeit zugewiesen ist.
Im Wesentlichen geht es bei der Betrachtung der Organuhr um deinen täglichen Energiekreislauf, der all deine Organ einschließt und im Wechsel mit aktiven und passiven Ruhephasen einhergeht.
Stell’ die Organuhr in deinem Alltag vor:
Der Wecker klingelt und du stehst auf, doch du bekommst die Augen noch nicht richtig auf, weil deinem Körper wesentliche Energie fehlt.Es ist vielleicht noch dunkel, je nach Jahreszeit.Du gehst zur Küche und machst dir einen Kaffee.
Du reibst dir die Augen, denn es ist noch früh am Morgen und so richtig motiviert bist du auch noch nicht.
Es wird ein langer Tag und so machst du dich im Bad fertig, während die Kaffeemaschine, wahlweise der Wasserkocher blubbert. Zehn oder zwanzig Minuten später bist du frisch geduscht, hast dir die Zähne geputzt und fühlst dich im Wesentlichen schon vitaler.
Nun noch schnell eine Tasse Kaffee getrunken und vielleicht ein paar Nachrichten studiert und schon geht es los:
Die Arbeit ruft!
Du ziehst deine Schuhe und je nach Jahreszeit eine Jacke an und verlässt das Haus, um wenige Zeit später an deinem Schreibtisch auf Arbeit zu sitzen, oder dort, wo auch immer du arbeitest.Noch immer bist du nicht so richtig wach, doch im Laufe der nächsten Stunden wird deine Konzentration einen bekannten Höhepunkt erreichen.In der Regel passiert dies um die Mittagszeit, und ebenso schnell wie dein Fokus steigt, wird dieser im Laufe des Nachmittags wieder sinken.
Zum Feierabend packst du deine Sachen ein und gehst nach Hause.Der allgemeine Berufsverkehr raubt dir zusätzliche Energie und du freust dich darauf, einfach nur die Füße hochlegen zu können!Sofern dir dies möglich ist, denn womöglich musst du erst noch deine Kinder aus dem Kindergarten abholen, oder ein paar Lebensmittel einkaufen, oder zur Post oder, oder, oder.Und kommen wir nun zu wesentlichen Fragen:
Inwieweit ist dein Körper mit deinem Leben im Einklang?
Inwieweit bist Du mit deinem Leben im Einklang?Verspürst du einen Einklang zwischen Dir und der Natur oder auch deiner Umwelt?
Ja? Nein? Vielleicht?
Hast du jemals über diese Fragen nachgedacht?Nein!?Ist nicht tragisch, denn in der Traditionellen Chinesischen Medizin ist dies bereits passiert.
Ein Ergebnis dieser Überlegungen ist die Organuhr.
Sie terminiert in gewisser Hinsicht den natürlichen Biorhythmus in Bezug auf Tag und Nacht.Wobei dieser alltägliche Zyklus mit der Funktion deiner Organe gegenübergestellt wird.In diesem Zusammenhang ist für dich wichtig zu wissen, dass Organe in der TCM nicht ausschließlich als solche betrachtet werden.
Der Begriff Organ umfasst deutlich mehr als lediglich Zellstrukturen und spezifizierte Aufgaben.Wir werden uns dieser Vielschichtigkeit im weiteren Verlauf noch annähern, doch zusammenfassend sei gesagt, dass Organe nicht nur auf ihre Funktionsfähigkeit minimiert werden, sondern um deine Stimmung, ja, dein gesamtes Wohlbefinden erweitert.
Es ist kein Zufall, dass du im Laufe des Tages stetig an Energie verlierst und dass sich dies am Abend, je länger dieser voranschreitet, als Müdigkeit widerspiegelt.
Nur um ein Beispiel zu nennen, wie dein Körper mit dir kommuniziert und er tut dies anhand klarer und eindeutiger Signale, auf die du vielleicht noch gar nicht bewusst geachtet hast.
Du kennst deinen Alltag. Halte ihn dir einmal vor Augen.
Du kennst die Hochphasen deiner Energie und du weißt, wann dein Tag sich unendlich lang anfühlt und die Stunden einfach nicht vergehen wollen. Das ist dein beruflicher Alltag und auch dein Körper besitzt einen solchen.Sie ist also sinnbildlich eine Beschreibung des beruflichen Alltages deines Körpers, genau genommen deiner Organe.
Jedes Organ für sich besitzt seinen festen Tag- und Nachtrhythmus
Und wie lang ist der Arbeitstag deiner Organe? Wie sieht so ein Arbeitstag konkret in Bezug auf die Organuhr aus? Laut der TCM gibt es für jedes unserer Organe ein fest definiertes Zeitfenster am Tag, wo besonders viel Energie durch die sogenannten Meridiane fließt, die wiederum mit bestimmten Organen verbunden sind. Kurzum: Es wird ein Zeitrahmen definiert, in dem das eine oder andere Organ besonders stark durchblutet ist und somit leistungsstärker arbeiten kann. Dieser fest definierte und keineswegs zufällige Zeitrahmen umfasst pro Organ zwei Stunden, wobei die dazugehörige Ruhephase ca. zwölf Stunden einsetzt.
Zum Beispiel die Leber
Sie arbeitet im Zeitraum von 1 Uhr bis 3 Uhr in der Nacht und erholt sich ca. zwischen 13 Uhr und 15 Uhr am Tag. Ein sehr kurzer Arbeitstag, aber ein sehr kraftvoller und sensibilisierter dazu.
Und was bedeutet diese Zeitspanne für deinen Alltag?
Nachts kannst du mit Hilfe von bekannten Leberwickeln die Leistung eben dieser unterstützen (Durchblutung und Entgiftung werden gefördert) und am Tag kannst du in der Phase der Ruhe darauf achten, dass du besonders fettiges Essen vermeidest – deine Leber hat in dieser Phase schlichtweg nicht genügend Energie, die Entgiftung wird verlangsamt und zusätzlich fettiges Essen führt nur dazu, dass du dich im Allgemeinen müde fühlst und deiner Leber Energie entzogen wird, weil du sie zum Arbeiten zwingst.
Und unter Zwang können du und ich auch nicht konzentriert arbeiten.
Wir sprachen bereits über Zufälle und es ist kein Zufall, dass sich alltägliche Rituale ganz von allein bei dir etabliert haben:
Der morgendliche Gang zur Toilette, zum Beispiel. Bevor du nun den Knopf der Kaffeemaschine drückst oder danach. Wenn du einmal darauf achtest, wirst du feststellen, dass gewisse Signale stetig immer im gleichen Zeitraum auftreten.
Und warum ist dies so?
Auch deine Organe müssen einmal ruhen.
Es ist also ein Wechsel zwischen starker und schwacher Aktivität gegeben und im Folgenden werde ich dir erzählen, wie es dir selbst möglich ist, diesen Rhythmus punktuell und zielgerichtet zu unterstützen.
Als kleine Unterstützung habe ich dir eine Tabelle zusammengefasst, in der du dir die Aktiv- und Passivphasen der Organe jederzeit ansehen kannst:
Ich möchte vorwegnehmen, dass die Organe in deinem Körper an einen Rhythmus gebunden sind, den die Natur vorgibt: in Aktivitätsphase, Funktion und auch Nutzen.
Betrachte die Arbeit deiner verschiedenen Organe als einen routinierten Alltag, der sich jeden Tag aufs Neue wiederholt und nur einwandfrei funktioniert, wenn nichts aus dem Takt gerät.
Dein Körper ist es gewohnt, nachts zu ruhen und am Tag Höchstleistungen aufzubringen und so wird der Organismus bereits aus dem Takt gebracht, wenn du einen ungewohnten Tag-Nacht-Rhythmus verfolgst oder von heute auf morgen die Nacht zum Tag machst und den Tag zur Nacht.
Der natürliche Rhythmus kommt aus dem Gleichgewicht und dies mag sich vielleicht erst einmal harmlos anhören, allerdings können dadurch weitreichende Schäden verursacht werden, wenn du dauerhaft in diesen Takt eingreifst.
Stress, Gereiztheit, Unausgeglichenheit, Depression und grundlegende Überforderung sind nur einige Folgen oder auch manchmal nur erste Schlüsselreize, wenngleich jene, die deinem Körper sehr viel Energie rauben können und die Energie deines Körpers ist nicht unendlich.
Im Übrigen hat nicht nur der Schlafrhythmus positive wie negative Folgen für deine innere Uhr, sondern letztlich auch allerlei Umwelteinflüsse, wie die Zeitverschiebung, der Klimawandel und auch der steigende Druck innerhalb der Leistungsgesellschaft, in der du und ich leben.
Solltest du derlei Anzeichen in deinem Alltag bemerken und besonders einfach macht es dir dein Körper in dessen Kommunikation, wenn die Symptome stets zur gleichen Zeit auftreten, ignoriere diese bitte nicht, sondern hinterfrage sie.
Die Organuhr ist dabei ein wichtiges Hilfsmittel, welches dich dabei unterstützen kann, deinen Biorhythmus wieder herzustellen oder überhaupt erst einmal zu erkennen, wodurch diese Störungen überhaupt ausgelöst werden
Das bedeutet, welches Organ sich schwer tut mit seiner Arbeit, wobei dies nach dem Prinzip von Yin und Yang, welches ich später noch beleuchte, wiederum Auswirkungen auf den gesamten Organismus hat.
Dass unsere Organe funktionieren, wie wir es gewohnt sind und somit deinen gesamten Körper am Leben halten, ist von der Natur gewollt und in einem überlebenswichtigen Ideal revolutioniert worden.
Die Organuhr hilft dir, Disharmonien zu erkennen, damit die entsprechenden Gegenmaßnahmen in deinem Alltag einleiten kannst, um zurück zur natürlichen Harmonie zu finden.
Ist dein inneres Gleichgewicht gestört, wirkt sich dies auch auf physische wie psychische Funktionen aus. Unterstützen kannst du diesen Kreislauf, sofern du die Ursache erkannt hast, durch eine Reihe von Maßnahmen:
Stimulation der Meridiane, die deine Organe durchfließen oder der Organe selbst, die Einnahme von Arzneien nach der TCM oder auch das Trinken von Tee oder die Anwendung von Meditation oder du lässt das potenziell betroffene Organ einfach von einem Arzt untersuchen.
Je nachdem, wann die Maßnahmen eingesetzt werden, wirkt sich dies bestärkend auf das entsprechende Organ aus und das wiederum führt zu einer maximalen Energieauslastung/- versorgung.
Das bedeutet im Klartext, dass ich Nahrungsergänzung, Heilkräuter usw. zur richtigen Uhrzeit eingesetzt, in ihrer Wirkung noch verstärken kann!
Und ebenso funktioniert dieses Prinzip, wenn es darum geht, deine Organe zu entlasten, dies bedingt dadurch, dass jedes der zwölf Organe auf der Organuhr eine Hochphase und eine Tiefphase hat, worüber ich bereits geschrieben habe.
Wenn ich an die Traditionelle Chinesische Medizin denke, fallen wir zuerst Schlagworte ein, wie: Ying und Yang, Qi, Meridiane.
Denke ich an die Organuhr, so fallen mir Begriffe ein, wie: Motto, Monate, Elemente der Natur, Jahreszeiten und auch Himmelsrichtungen, und zwar für jedes Organ separat betrachtet!
Da dies sehr komplex sein kann und noch längst nicht alles ist, was mir zum Thema Organuhr einfallen würde, habe ich eine kleine Auswahl für dich zusammengestellt, in der wir die wesentlichen Punkte unserer Reise beleuchten – wichtige Elemente der TCM und auch wichtige Elemente der Organuhr, die an anderer Stelle ausführlich noch einmal betrachtet werden, damit du alles auf Anhieb im Überblick hast.
Jedem Organ auf der Organuhr ist ein Motto übergeordnet, eine Art Arbeitsthema, welches die Funktion und den Nutzen des jeweiligen Zeitabschnittes, in dem das Organ Höchstleistung erbringt, am besten umreißt.
Vielleicht kannst du dir darunter noch nichts vorstellen, oder weißt nicht genau, was ich meine – macht nichts!
Ich habe im weiteren Verlauf meiner Ausführungen alle Organe der Organuhr aufgeschlüsselt und separat nach Tageszeit beleuchtet und in diesem Zusammenhang entsprechend das Thema der Zeitspanne evaluiert, einfach, um es dir leichter zu machen in die Materie einzutauchen.
„Die schönste Harmonie entsteht durch Zusammenbringen der Gegensätze.“Heraklit
Yin und Yang, das Gegensatzpaar – zwei Begriffe aus der chinesischen Philosophie, die gegensätzliche Kräfte oder Prinzipien beleuchten, die in einer ausgewogenen Harmonie zueinanderstehen, sich aufeinander beziehen oder miteinander arbeiten, um ein ideales Gleichgewicht herzustellen.
Kurzum:
Der Energiefluss Qi und die zwölf Meridiane
Luft, Energie, Atem, Wind, Lebensenergie, Lebenskraft: All dies bezeichnet in der TCM das Qi. Fließende, unsichtbare Leitbahnen, die deinen Körper umhüllen, die durch ihn hindurchfließen und deine Seele nähren.Eine chinesische Weisheit besagt:
„Wenn Licht in der Seele ist, ist Schönheit im Menschen.“
Ist dein Geist gesund, ist dein Körper gesund und ist dein Körper gesund, so ist es auch dein Geist. Die Lebensenergie Qi ist etwas, dass du nicht greifen kannst, es ist etwas Unfassbares, was du nicht sehen kannst, aber fühlen, wenn du einmal in deinen Körper hinein lauschst.Im nächsten Absatz möchte ich dir kurz und knapp vom Qi erzählen, davon, wie diese Energie durch deine Organe fließt und diese beeinflusst.Auch die Europäer wussten um diese Zusammenhänge und der römische Dichter Juvenal sagt es mit diesen Worten„Mens sana in corpore sano“ – „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“.
Die Lebensenergie Qi
Die Abstraktion des Begriffes ‚Qi‘ beschreibt den ständigen Fluss von Energieleitbahnen, die unmittelbaren Einfluss auf deine Gesundheit haben können.Qi ist ununterbrochen in Bewegung, führt Veränderungen herbei und erhält den optimalen Status quo.Ist dieser Fluss gestört, stagniert dieser oder verlangsamt dieser sich lediglich, führt dies laut TCM unweigerlich Störungen der aktiven und passiven Vorgänge in deinem Organismus.Beispielsweise Muskelverspannungen, oder Schmerzen in der Bewegung, können durch deinen Stau des Qi zurückzuführen sein – durch Massage oder Akupunktur kann diese Stagnation gelöst werden, so dass die Energieleitbahnen wieder ungehindert fließen.
Wenn das Qi fließt, verschwindet der Schmerz.
Du bemerkt vielleicht, es ist nicht leicht eine permanente, alles umfassende Definition für das Qi zu finden. Auch für die Chinesen hat Qi keine feste Definition, denn es ist eine ständig fließende und sich wandelnde Größe.So gibt es in der TCM aber dennoch zwei grundlegende Quellen des Qi in deinem und meinem Körper:
- Das Ursprungs-Qi oder auch das vorgeburtliche Qi, welches bei der Zeugung von den Eltern an das Kind übergeben wird.
In der Theorie geht die TCM davon aus, dass das Alter eines Menschen unmittelbar davon abhängig ist, wie viel Qi er von seinen Eltern überlassen bekommen hat und vor allem, wie gleichmäßig Qi fließt.Andere Faktoren, wie Ernährung, Bewegung und innere Balance unterstützen das Qi und tragen somit zu einem gesunden und langen Leben bei.Neben dem vorgeburtlichen Qi gibt es so dann noch:
- das nachgeburtliche Qi, welches du und ich täglich benötigen, damit der Organismus funktioniert und optimal arbeiten kann.
Das ist vergleichbar mit allen wichtigen Mineralstoffen, die dein Körper benötigt. Nicht durch diese wichtigen Nährstoffe kannst du über aufgenommen Nahrung ziehen, sondern ebenso dein täglich benötigtes Qi.Ebenfalls erneuert sich dieser Faktor über deine Atmung, über ausreichenden und erholsamen Schlaf und auch Sonnenlicht.Ich schrieb bereits darüber:
„Wenn Licht in der Seele ist, ist Schönheit im Menschen.“
All dies ist natürlich über alle Maßen theoretisch, weswegen ich kurz versuchen möchte, dir das Wesen des Qi bildhaft zugänglich zu machen:Stelle dir das nachgeburtliche Qi wie einen Akku vor, der sich im Laufe deines Alltages leert und füllt. Du stehst am Morgen auf und gehst zur Arbeit. Je nachdem, wie erholsam dein Schlaf in der vergangenen Nacht war, ist dein Qi gut genährt oder eher mittelmäßig bis schlecht.Auf Arbeit steht dein Körper unter Anspannung, du bist gestresst und die Luft im Raum ist zudem unglaublich dick und abgestanden.Deine Atmung wird automatisch flacher, eben, weil dein Körper unter Stress steht. Zum Mittag gab es lediglich ein schnelles Essen auf der Mikrowelle, was dich sättigt, aber nicht mit ausreichend Energie versorgt, weswegen du auf dem Heimweg noch schnell eine Pizza isst.Am Abend kommst du erschöpft nach Hause und fragst dich, wie du diesen Tag nur überstanden hast – ich mutmaße frech, dass eine Menge Kaffee dabei geholfen hat, den du nicht mit entsprechend viel Wasser ausgeglichen hast.Du bist erschöpft, du bist müde, doch es fällt dir dennoch schwer abzuschalten – dein Kopf fühlt sich träge an und dieses Gefühl trägst du mit ins Bett, was einen unruhigen, kaum erholsamen Schlaf mit sich bringt. Am Morgen, wenn der Wecker klingelt, wiederholt sich dieser Kreislauf.Was ist also passiert?Der Tagesablauf, wie ich ihn beschrieben habe, hat seinen Körper nicht mit ausreichend Energie versorgt, beziehungsweise du hast dein Qi nicht ausreichend mit Energie gefüttert.Fertigprodukte, fettige Pizza zwischen Tür und Angel, viel zu viel Kaffee und der Stress, ausgelöst durch Leistungsdruck, führen keineswegs dazu, dass dein nachgeburtliches Qi ausreichend aufgefüllt werden kann.Der Akku bleibt, so gesehen, halb leer. Für den Augenblick stellt dies kein Problem dar, denn ist die Energiereserve des nachgeburtlichen Qi aufgebraucht, bedient dein Körper sich einer Reserve, nämlich dem vorgeburtlichen Qi.Ein passender Vergleich hierzu wäre, dass wenn die Hauptstromversorgung in einem Krankenhaus ausfällt, automatisch die Notstromaggregate anspringen und greifen. Dies geschieht automatisch.Je länger dein Körper allerdings am vorgeburtlichen Qi saugen muss, desto geringer werden – logisch – die Reserven mit der Zeit und sind die Tanks leer, ist das Leben laut TCM zu Ende.Mit etwas Glück wird dein Körper dir das nahende Ende anzeigen, doch diese Symptome, die vielfältig sein können (z.B. Müdigkeit, Erschöpfung, Mutlosigkeit, Infektanfälligkeit, Kälteempfindungen, Verlust von Interessen, Taubheitsgefühl), musst du dann auch erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.Ich möchte jetzt nicht chronisch den Teufel an die Wand malen, sondern dir lediglich verdeutlichen, wie immens wichtig es ist, ab und an einmal zu rasten und auf den eigenen Körper zu hören, denn dieser kommuniziert sehr klar und deutlich.
Dein Qi muss gelegentlich immer wieder aufgefüllt werden, ebenso wie der Akku von deinem Smartphone.
Auffüllen kannst du das Qi über die fünf Säulen der TCM, über die ich bereits berichtet habe. Ernährung spielt eine unglaublich wichtige Rolle, nicht nur in deinem Alltag, nicht nur für die Nährstoffversorgung, sondern ebenso für dein Qi.
Yin und Yang sind eine Vereinigung von Gegensätzen, es ist ein Miteinander und kein Prinzip, in dem sich zwei Kräfte bekämpfen.
In der TCM werden Yin und Yang in den Kontext des Werdens und Vergehens gebracht – es geht um einen ständigen Wandel, dem alles im Leben unterworfen, wobei sie ebenfalls zwei Kräfte symbolisieren, welche die gesamte Natur einnimmt.Es heißt, Gegensätze ziehen sich an oder auch, auf eine Aktion folgt eine Reaktion.Ganz einfach erklärt sind Yin und Yang rein symbolisch zu betrachten und durch allerlei Begrifflichkeiten austauschbar – Yin ist ein Indikator auf der Waage des Lebens, Yang dessen Gegenpart.Ähnlich wie zwei Kinder, die auf einer Wippe sitzen, kannst du dir dieses Prinzip einer jeden Bewegung und eines jeden Wandlungsprozesses auch vorstellen:Sinkt Yin herab, führt dies automatisch dazu, dass Yang aufsteigt. Dies gilt für den Gezeitenwechsel als auch für die überlebenswichtigen Prozesse in deinem Körper.Beispielsweise kann der Darm seine Arbeit nicht verrichten, wenn der Magen nicht zuvor den nötigen Speisebrei vorbereitet. Dein Körper ist nicht mehr in der Lage lebenswichtige Nährstoffe aus Lebensmitteln zu extrahieren, wenn der Verdauungsprozess gestört ist oder gar zum Erliegen kommt.Yin und Yang sind nicht spezifisch festgelegt, sondern zeigen lediglich Gegensätze auf, die einander ausbalancieren:
- Mann und Frau,
- Nacht und Tag,
- Sonne und Mond,
- Energie und Materie,
- Himmel und Erde,
- Passivität und Aktivität.
Damit du als Mensch mit der Natur im Einklang leben kannst, musst du dich dem natürlichen Rhythmus von Tag und Nacht stellen bzw. diesem folgen.Für das Leben ebenfalls notwendig sind die Wechsel der Jahreszeiten und so sind Yin und Yang auch ein wichtiger Indikator für die Betrachtung der Organuhr – wenn es darum geht, deine Organe gezielt je nach Tageszeit zu unterstützen.Wie ich bereits feststellte, besitzt jedes deiner Organe am Tag eine Hochphase, also eine Phase, in der höchstmögliche Energie aufgebracht werden kann, während in der gegenüberliegenden Zeit die geringstmögliche Energie vorhanden ist.